Warum industrielle Kosmetikprodukte so problematisch sind
Häufig erscheint fraglich, ob uns alle Inhaltsstoffe industriell hergestellte Hygieneartikel wirklich guttun. Wenn Sie einmal die Inhaltsstoffe einer Zahnpastatube betrachtet haben, dürfte eine gewisse Skepsis aufkommen: neben dem umstrittenen Fluorid sind Microplastiken und Triclosan enthalten. Letzteres steht in dringendem Verdacht, die Entstehung von Krebs zu begünstigen. Schlimmer noch ist allerdings die Tatsache, dass viele der enthaltenden Inhaltsstoffe gar nicht notwendig sind, um für eine gründliche Zahnreinigung zu sorgen. Häufig geht es nur darum, eine bestimmte Haltbarkeit, Konsistenz oder aber Geschmack zu erzeugen. Sie sollten dabei beachten, dass viele dieser Inhaltsstoffe über die Mundschleimhaut aufgenommen werden können. Es ist also falsch anzunehmen, dass die problematischen Zutaten beim Ausspülen wieder restlos entfernt werden.
Zahnpasta selbst herstellen
Xylit hat sich bereits seit vielen Jahrzehnten in der Kariesprophylaxe bewährt: finnische Wissenschaftler fanden schon in den 1970 er Jahren heraus, dass der natürliche Süßstoff eine karieshemmende Wirkung besitzt. Aus Beeren und Birkenrinde kann der Stoff gewonnen werden, welcher der selbst hergestellten Zahnpasta gleich noch eine gewisse Süße beschert – ohne auf schädlichen Industriezucker zurückgreifen zu müssen. Auf diese Weise kann eine Zahnpasta mit wenigen Mitteln selbst hergestellt werden:
Zutaten
- Kokosfett (3 EL)
- Heilerde (2 TL)
- Natron, auch als Hydrogenkarbonat im Handel erhältlich (3 EL)
- Minzöl (etwa 25 bis 30 Tropfen)
- Xylit (1 TL)
Herstellung
Bei der Wahl der Zutaten muss noch beachtet werden, dass das häufig verfügbare „Kaiser Natron“ ein wenig zu grob ist und mittels eines Mörsers noch zerkleinert werden sollte. Zunächst wird das Kokosfett in einen Topf gegeben und erwärmt. Dabei muss es nur soweit erhitzt werden, bis es vollständig geschmolzen ist. Danach geben Sie das Fett in eine handelsübliche Rührschüssel, wo Natron, Xylit und Heilerde hinzugegeben werden. Diese Zutaten können Sie ganz einfach mit einer Gabel zu einer glatten Masse verrühren, zu der anschließend tröpfchenweise das Minzöl beigemengt wird. Zum Schluss brauchen Sie die Masse nur noch in ein Glas zu füllen, in welchen die Paste abkühlen kann. Die Haltbarkeit der selbst hergestellten Zahnpasta richtet sich dabei nach dem Haltbarkeitsdatum des Kokosfetts. Grundsätzlich sollte aus hygienischen Gründen darauf verzichtet werden, direkt mit der Zahnbürste in das Glas zu tunken. Besser einen Spatel oder sauberen Teelöffel nutzen.
Deodorant selbst herstellen
Auch Deo kommt häufig leider nicht ohne problematische Inhaltsstoffe aus. Hier sind es vor allem Aluminiumssalze, welche die Schweißneubildung verhindern sollen. Dieser Effekt steht zwar außer Frage, problematisch ist aber die Tatsache, dass auch hier das Aluminium über die Haut aufgenommen werden kann. In den letzten Jahren hat sich der Verdacht erhärtet, dass das Risiko an Alzheimer oder Krebs zu erkranken, durch Aluminium erhöht werden kann. Ein eigens hergestelltes Deo kommt garantiert ohne das Metall aus; zudem können Sie viele Inhaltsstoffe der Zahnpasta auch für das Deo verwenden.
Zutaten
- Kokosöl oder -Fett (2 EL)
- Natron (2 EL)
- Hydrolat (100 ml)
- Kiesel- oder Heilerde (extrafein, 1 TL)
- Xanthan (1 TL)
- ätherische Öle, für den Duft (nach Bedarf)
- ggf. leerer Deoroller
Herstellung
Zunächst sollte das Hydrolat leicht angewärmt werden. Unter ständigem Rühren wird nun das Natronpulver hinzugefügt. Sie sollten so lange rühren, bis sich das Pulver vollständig aufgelöst hat. Fügen Sie jetzt etwa die Hälfte des Xanthans hinzu, bis die Masse eine gelartige Konsistenz hat. Ist die Zubereitung noch zu flüssig, erhöhen Sie die Xanthanmenge. Jetzt sollte das Kokosöl hinzugegeben werden; einige Tropfen ätherisches Öl sorgen für einen angenehmen und auch sehr individuellen Duft. Zu guter Letzt können Sie das Deo in einen leeren Deoroller füllen. Die Haltbarkeit beträgt etwa vier Wochen. Sofern Sie Kokosfett anstelle des Kokosöls verwendet haben, wird die Deomasse nach dem Erkalten fester. Hier ist es nicht sinnvoll, dass die Ion ein Roller zu füllen. Es sollte – wie auch die Zahnpasta – in ein Glas abgefüllt werden. Zur Benutzung kann das selbst hergestellte Deo wie eine Creme unter die Achseln gestrichen werden.
Shampoo selbst herstellen
In industriell hergestellten Shampoos sind es vor allem die künstlichen Silikone, die auf Dauer für beschädigtes Haar sorgen. Der Zweck dieser synthetischen Weichmacher besteht darin, dass das Haar zunächst glänzend aussieht und sich weich anfühlt – die Quittung erhalten Nutzer allerdings nach einigen Jahren Nutzung. Das Haar und auch die Kopfhaut scheinen durch die Silikone zu verkleben. Zudem sind sie biologisch nicht abbaubar, vor allem in den Abwässern sorgen sie langfristig für Probleme.
Zutaten
- Wasser (0,5 l)
- Salbeiblätter (2 EL)
- Birkenblätter (2 EL)
- Natronpulver (6 EL)
Als ersten Schritt bringen Sie das Wasser mittels Wasserkocher zum Kochen. Geben Sie die Salbei- und Birkenblätter in ein Sieb. Dort übergießen Sie die Blätter mit dem kochenden Wasser. In einem Topf wird alles für etwa 15 Minuten bei geschlossenem Deckel ziehen gelassen. Danach rühren Sie einfach das Natronpulver unter, bis es sich vollständig aufgelöst hat. Ist das Shampoo abgekühlt, können Sie sich die Haare waschen – das selbst hergestellte Haarshampoo ist also fertig.