Ein deutsch-schweizerisches Dermatologenteam hat es in einer Studie auf den Punkt gebracht. Über 48.000 Probanden nahmen im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung an dieser Studie teil, deren Ergebnisse im Fachmagazin „European Academy of Dermatology and Venereology“ veröffentlicht wurden. Dabei zeigte sich, dass fast 30 % aller Teilnehmer eine zu trockene Haut besaßen, wobei mit zunehmendem Alter das Problem verstärkt auftrat. Hauptursache für die trockene Haut ist der übermäßige Einsatz von Duschgels und Seifen. Nun soll keineswegs die eigene Hygiene vernachlässigt werden, aber trockene Haut kann zu verschiedenen Beschwerden oder sogar zu Krankheiten führen. Juckreiz, ein Brennen, rissige Haut, erhöhte Empfindlichkeit für Entzündungen, Dornwarzen, Neurodermitis, Schuppenflechte oder die Bildung von Ekzemen können die Folge von zu trockener Haut sein.
Mit Öl Vorsorge betreiben
Hautcremes können nach dem Duschen dafür sorgen, dass die Haut vor Austrocknung geschützt wird, wobei die Basis jeder Creme ein natürliches Pflanzenöl ist. Welches Öl nun am ehesten für den eigenen Hauttyp geeignet ist, soll hier anhand verschiedener Beispiele einmal dargestellt werden. Dabei bilden die Pflanzenöle nicht einfach nur die Basis der Hautcremes, sie sind zugleich für die gesundheitliche Verbesserung der Haut und die Vorsorge des Hautschutzes verantwortlich. Die weiteren Zutaten der mitunter recht teuren Hautcremes sind sehr oft nur Parfüme und Emulgatoren, die für die Konsistenz, den Geruch und die Optik eingesetzt werden. Eigentlich genügt es, das reine Pflanzenöl zu verwenden. Es ist sogar zu empfehlen, denn die diversen Zusatzstoffe in Hautcremes können unter Umständen Allergien auslösen. Darum nun hier die wichtigsten Naturöle für verschiedene Hauttypen:
- Öle für trockene Haut
- Öle für sehr empfindliche Haut
- Öle für fettige und unreine Haut
Öle für trockene Haut
Die trockene Haut, an der die meisten Menschen leiden, zeigt sich zum Beispiel durch Spannungsgefühle, Rötungen, Juckreiz oder Schuppen. Dagegen helfen folgende Öle:
Olivenöl, sehr gut für die Tagespflege geeignet, bestehend aus einfach ungesättigten Fettsäuren, Polyphenolen und den Vitaminen A, E und K. Da Olivenöl nur langsam in die Haut einzieht, ist eine gründliche Einmassierung notwendig, was wiederum Vorteilhaft für das Bindegewebe der Haut ist.
Leinöl besitzt eine entzündungshemmende Wirkung und besteht unter anderem aus Omega-3-Fettsäuren, Mineralstoffen und dem Vitamin E. Das Öl empfiehlt sich gerade nach einem Sonnenbad, aber auch zur Tagespflege. Aufgrund des starken Eigengeruchs sollte es ein Bestandteil einer Mischung mit anderen Ölen sein.
Kakaobutter besteht unter anderem aus langkettigen, gesättigten Fettsäuren, Antioxidantien sowie den Vitaminen K und E. Kakaobutter zieht zwar nur langsam, dafür aber tief in die Haut ein, was sich vorteilhaft auf deren Regeneration auswirkt. Kakaobutter besitzt eine feste Konsistenz und schmilzt erst bei Körpertemperatur.
Sheabutter ist wie die Kakaobutter zunächst fest und zieht ebenso langsam, aber tief in die Haut ein. Die feuchtigkeitsspendende Sheabutter besitzt einen hohen Mineralstoffgehalt, Wachs-Ester, Phytosterole und das Vitamin E. In dieser Zusammensetzung ähnelt sie sehr dem vom Menschen selbst produzierten Talg.
Öle für sehr empfindliche Haut
Empfindliche Haut reagiert auf Umwelteinflüsse mit mehr oder weniger starken Reizungen. Deshalb sollten Öle für diesen Hauttyp eine beruhigende Wirkung besitzen.
Hanfsamenöl besitzt Omega-6- sowie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und Mineralstoffe. Das Öl des Hanfsamens wirkt entzündungshemmend und antimikrobiell. Das Öl eignet sich sowohl für empfindliche wie trockene oder reife Haut.
Kokosöl zieht sehr schnell in die Haut ein und erzeugt ein leicht kühlendes Gefühl. Viele gesättigte Fettsäuren, Vitamin E und Mineralstoffe sind die Hauptbestandteile des Kokosöls, das fungizid, antibakteriell und deodorierend wirkt. Der angenehme Geruch nach Kokos erlaubt die alleinige Nutzung dieses Öls.
Mandelöl ist oft die Basis für Hautpflegemitteln bei Kleinkindern. Das fast geruchslose Öl besitzt ungesättigte Fettsäuren und viel Vitamin E. Es ist sehr gut verträglich und vielseitig einsetzbar. Das Mandelöl dringt tief in die Haut ein und beruhigt die Haut schnell und lang anhaltend.
Walnussöl bringt durch die in ihm enthaltene Linolsäure irritierte Haut schnell wieder ins Gleichgewicht. Das schnell einziehende Öl unterstützt zudem die Heilung rissiger Haut. Allerdings ist Walnussöl aufgrund seiner Konsistenz nicht allein zur Hautpflege geeignet, sondern eher zur Beimischung zu anderen Ölen.
Öle für fettige und unreine Haut
Unreine und fettige Haut entsteht durch eine schlecht funktionierende Selbstreinigung. In der Regel verstopfen Hautporen dabei, wodurch Mitesser, Akne und Pickel entstehen können. Mit dem richtigen Öl kann die Selbstreinigung der Haut unterstützt werden.
Jojobaöl besitzt wie die Sheabutter hohe Anteile an Wachs-Ester, genau wie der körpereigene Talg. Im Weiteren enthält es Omega-Fettsäuren und geringe Bestandteile an den Vitaminen A, B und E. Das Öl geht mit der Haut eine Verbindung ein und schützt vor Wasserverlust. Mikroorganismen, die Entzündungen verursachen, wird die Lebensgrundlage entzogen.
Sonnenblumenöl ist sehr gut für eine milde Hautpflege geeignet. Es zieht schnell ein und stellt den Wasserhaushalt der Haut wieder her. Zugleich wirkt Sonnenblumenöl entzündungshemmend. Das an ungesättigten Fettsäuren reiche Öl eignet sich für alle Hauttypen.
Distelöl hilft im Besonderen bei sehr fettiger und glänzender Haut. Das Öl zieht schnell ein und besitzt einen mattierenden Effekt. Die im Distelöl enthaltenen Phytosterole sowie das Tocopherol sorgen für entzündungshemmende und antioxidative Effekte.
Natürlich gibt es noch viele weitere natürliche Pflanzenöle, allerdings gibt es nicht das eine Wunderöl für alles. Vielmehr erlauben die hier vorgestellten Pflanzenöle, sich durch vermischen und ausprobieren die ganz persönliche Hautpflege selbst herzustellen, ganz ohne Zusatzstoffe und somit aus 100 % Natur.