Das Recycling von Papier – so funktioniert es
Beim Papierrecycling geht es darum, neues Papier aus Altpapier zu gewinnen. Dabei gibt es den Vorteil, dass dieser Vorgang vergleichsweise einfach ist. Denn bei der Herstellung von neuem Papier aus Holz müssen Chemikalien zur Auslösung eingesetzt werden, auf die bei der Nutzung von Altpapier verzichtet werden kann. Für den Anfang müssen beim Recycling zunächst verschiedene Papiersorten sortiert werden, die aus der Altpapierentsorgung stammen. Hier reicht das Spektrum von Pappe über Zeitungspapier bis hin zum Foto- und Hochglanzpapier, das sich zum Beispiel in Zeitschriften findet. Im Rahmen der Sortierung werden Fremdstoffe entfernt, die sich grundsätzlich im Papiermüll befinden – im besten Fall handelt es sich um verwandte Gegenstände aus der Büroarbeit. Die Sortierung dient dazu, das Altpapier auf die Behandlung vorzubereiten. Bei dieser wird das Altpapier zerfasert, mit Wasser aufgelöst und weiter verarbeitet. Dunkles Papier wird durch Entfernen (Deinking) aufgehellt. Eine weitere Bleiche erfolgt mit Wasserstoffperoxid und Sauerstoff. In diesem Prozess werden nur vergleichsweise umweltverträgliche Chemikalien eingesetzt. Anschließend kann das Recyclingpapier im Rahmen einer neuen Zusammensetzung hergestellt werden.
Die Bedeutung des Recyclings in Deutschland
Untersuchungen zeigen, dass Deutschland führend bei der Sammlung von Altpapier ist, dessen Herstellung die Umwelt schont. Sie braucht weitaus weniger Energie und Wasser, als die Papierproduktion aus Frischfaser. Allerdings bedeutet die Herstellung von neuem Papier aus Altpapier nicht, dass die Umwelt geschützt wird – sie wird lediglich schonender behandelt. Dabei ist die führende Position Deutschlands beim Papierverbrauch ein ökologisches Problem (ungefähr 250 Kilo Papier verbraucht jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr).
Den Papierkonsum umweltschonend beschränken
Der Umwelt zuliebe ist es sinnvoll, nicht nur zu Recyling-Papier zu greifen, sondern auch allgemein an der Verwendung von Papier zu sparen. Beim Recycling-Papier sollte es sich um eine Sorte handeln, die mit dem „Blauen Engel“ zertifiziert ist. Ressourcen sparen lässt sich auf vielfältige Weise. Zum Beispiel sollte immer die papierfreie Alternative gewählt werden, wenn es eine solche gibt. Das ist zum Beispiel bei Taschentüchern oder Servietten der Fall. Weiterhin sollte auch auf Pappgeschirr verzichtet werden. Die Nutzung von Papier kann auch über den Einsatz elektronischer Geräte vermieden werden. Tablets und Smartphones können den Umgang mit Papierzetteln vermeiden; Dokumente können online bearbeitet und verschickt werden und die Verwendung eines Tablets erlaubt sogar das gewohnte Schreiben mit einem Stift. Nicht zuletzt ist auch der verantwortungsvolle Umgang mit Toilettenpapier gefragt.
Der Einsatz einer Papierrecycling-Maschine
Das „PaperLab“ von Epson ist eine Büromaschine, mit der eigenständiges Recycling von Altpapier vorgenommen werden kann. Vergleichbar mit einem „umgekehrten Drucker“, wird hier bedrucktes Papier eingezogen, zerfasert, entfärbt und mit Bindemittel wieder neu zusammengesetzt. Das PaperLab soll 2018 auf den europäischen Märkten erscheinen. Allerdings legt der Hersteller Epson nicht offen, welche Substanzen sich in dem durch die Maschine eingesetzten Bindemittel befinden, sodass der (auf jeden Fall vorhandene) Vorteil für die Umwelt noch nicht abschließend beurteilt werden kann.